Das Wort Orientierung stammt ab vom lateinischen oriens (= Osten) und bedeutet die Blickrichtung gen Osten. Dem Wortsinn nach meint Orientierung: hier wird uns die Richtung gewiesen.

Doch warum sollen wir uns durch einen Blick nach Osten leiten lassen?

Spontan: Im Osten geht die Sonne auf; das verspricht Klarheit und Weitsicht.

Der historische Sinn ist freilich tiefer: Im Osten liegt die heilige Stadt Jerusalem, die in der Apokalypse des Johannes, dem letzten Buch des Neuen Testaments, als neues Jerusalem die göttliche Ordnung auf Erden begründen soll. Bis heute werden Kirchenaltare daher immer nach Osten ausgerichtet.

Wenn wir uns orientieren wollen, schauen wir nach Osten. Damit suchen wir nach einer Leitlinie, die nicht irgendwelchen Ansprüchen Genüge tut, sondern heiligen, säkular gesprochen: höchstmöglichen Qualitätsansprüchen.